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Lesung und Filmvorführung: Zwei Männer, ein Mord und eine Schallplattenverkäuferin

Winter 1933/34, eine wahre Geschichte:
Waldemar Velte und Kurt Sandweg aus Wuppertal wollen weg aus dem durch die Wirtschaftskrise gebeutelten Deutschland – weg, um in Indien ein neues Leben zu
beginnen.
Um sich das Reisegeld zu beschaffen, überfallen sie eine Bank. Diese Aktion fordert den ersten Toten. Auf der Flucht in den Süden kommen sie nur bis Basel. Hier lernen sie die Schallplattenverkäuferin Dorli kennen. Der eine verliebt sich und kauft jeden Tag eine Tango-Platte, bis das Geld aufgebraucht ist; sie brauchen wieder neues…

Ein Buch und ein Film erzählen diese Geschichte.

Alex Capus:
Fast ein bisschen Frühling (2002)

liest aus seinem Buch und erzählt über den wahren Hintergrund der Geschichte.
Alex Capus ist Autor des Bestsellers “Der Himmelsstürmer”

Helmut Förnbacher:
Sommersprossen (1968)
Das Wanderkino Winterthur ermöglicht diesen alten Film zu zeigen.
Teile des Films wurden in Muttenz gedreht.

Sonntag, 22. November 2009, 17.00 Uhr
Aula, Schulhaus Donnerbaum, Muttenz

Der Kulturverein Muttenz lud am 22.11.2009 zu einer Lesung mit dem bekannten Schweizer Autor, Alex Capus und zur Filmvorführung  Sommersprossen in die Aula Donnerbaum ein.

Das Buch des Schweizer Autors, Alex Capus „Fast ein bisschen Frühling“ und der Film „Sommersprossen“ von und mit Helmut Föhrnbacher aus dem Jahre 1968, erzählen die Geschichte zweier deutscher Freunde, Kurt Sandweg und Waldemar Velte, die in den 1930er Jahren nach einem Banküberfall mit Todesfolge  auf der Flucht, aus Nazi-Deutschland in Richtung Indien waren.  Ihre Flucht endete  jedoch bereits in Basel, wo sie in einem Kaufhaus  in der Schallplattenabteilung auf die junge Verkäuferin Dorly Schupp treffen und sich einer der Beiden in sie verliebte. So geschah hier, was andernorts vielleicht zu vermeiden gewesen wäre. Die beiden überfielen die Wever-Bank an der Elisabethenstrasse in Basel, wobei zwei Polizisten ihr Leben lassen mussten. Und bei der anschliessenden Verfolgung gerieten noch drei Polizisten in ihr Visier. Der Fall Sandweg/Velte erregte damals in Basel und der ganzen Schweiz grosses Aufsehen und die verbliebenen Zeitzeugen erinnern sich noch heute an die fetten Schlagzeilen, die Leichen im Park und an die Schallplattenabteilung im Globus.  Alex Capus hat diese authentische Geschichte um Freundschaft und Treue, Liebe und Verrat akribisch recherchiert. Immer wieder fliessen Polizeiprotokollabschnitte, Beobachtungen oder Aussagen aus Verhören der Kantonspolizei ein.

In seiner Lesung, in der voll besetzten Aula Donnerbaum,  schildert Capus auf amüsante und spannende Art, was ihn dazu bewegte den Roman zu schreiben, für den er nach eigenen Angaben 22 Fassungen schrieb und die Kuriositäten, die ihm beim Recherchieren widerfuhren. So zum Beispiel, als ihm die Kriminalpolizei im Jahre 1987 im Basler Lohnhof grosszügig Akteneinsicht gewährte und er kopieren und abschreiben durfte so viel er wollte, jedoch die Polizei sich nach Erscheinen des Buches im Jahre 2002 an ihn wandte mit der Bitte, ihr bei der Nachforschung behilflich zu sein, zumal alle Akten, des grössten, je dagewesenen Kriminalfalls der Nordwestschweiz, verschollen seien. Was aus Dorly Schupp geworden war, weiss niemand ausser, dass sie sich 1942 auf der Einwohnerkontrolle in Basel nach Genf abmeldete, dort aber nie eintraf. Wenige Tage nach Erscheinen des Romans schickte Dorly Schupp dem Autor eine Postkarte und gratulierte ihm zu seinem Buch. Nach Dorly, die mittlerweile weit mehr als 100 Jahre alt sein muss, suchen sowohl Alex Capus als auch die Kriminalpolizei vergeblich, ebenso wie nach den Akten, die sich möglicherweise ein pensionierter Polizeibeamter als Souvenir in den Ruhestand mitgenommen hat. So strickt sich die Geschichte weiter. Zeitzeugen melden sich, legen ihre Sicht der Dinge dar, in den Schreibtischschubladen der Polizei tauchen plötzlich neue Beweismittel auf  und wie jüngstes Beispiel zeigt: Verwandte von Dorly, warten an der Lesung mit einem Foto von Dorly aus dem Jahre 1972 auf und berichten, dass  sie zweimal verheiratet und insgesamt vier Kinder hatte, im Welschland, Tessin und zuletzt in Fribourg lebte und sie Dorly  als liebe und fröhliche Frau in  Erinnerung haben.

Der zweite Teil der Veranstaltung war dem aus dem Jahre 1968 stammenden Gangsterfilm „Sommersprossen“ von und mit Helmut Förnbacher gewidmet. Der Film, mit seinen etwas verblassten Farben, traf wohl den Zeitgeist der 1968er, Romantik, gepaart mit Brutalität, im Stil von  „Bonnie und Clyde“ der ebenfalls aus dieser Zeit stammt. Das Rattern  des 35mm Projektors und der Projektionswagen aus den 1950er Jahren, aber auch die vielen bekannten Drehorte in Basel, Muttenz Dorf und Umgebung, sowie die vielen prominenten Schauspieler und Schauspielerinnen wie Margrit Rainer, Schaggi Streuli, Ruedi Walter, Paul Bühlmann u.a. versetzen dabei das Publikum in nostalgische Schwärmereien.

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